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Die Zukunft gehört (Management)Systemen ‚,mit Mensch“

Guido Bosbach untersucht in seiner jüngsten Studie, wie Belastungen verringert werden, man Systemkonflikte auflöst und ein menschenzentriertes Managementsystem einen besseren Neustart nach der Pandemie ermöglicht. Dazu wurden 93 Unternehmen in einem Zeitraum von Mitte Dezember 2020 bis Ende Februar 2021 online befragt. Wir beleuchten die zentralen Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen in unserer Rubrik "Die Studie des Monats".
Bild Strametz: Die Zukunft gehört (Management)Systemen mit "Mensch"

Unsere Studie des Monats April

Corona hat in vielen Unternehmen die bisher gewohnten Arbeitsumfelder in einer bisher unbekannten Dynamik verändert. Neben der Tatsache, dass die bekannten Arbeitsorte, -plätze und -zeiten in einer kurzen Zeit angepasst wurden, wurden Strukturen verändert und die bisher vertrauten Abläufe neu definiert. Diese Dynamik führte viele Unternehmen an ihre Grenzen. Die jeweiligen Denk- und Handlungsmuster, in denen die einzelnen Unternehmen agierten, waren die Aspekte, die darüber entschieden, wie gut sich die Unternehmen an die neue Situation anpassen konnten. Dabei sind Unternehmen mit einem menschenzentrierten Managementsystem deutlich besser auf eine dynamisch komplexe Zukunft vorbereitet als traditionell agierende Unternehmen. Diese Ergebnisse erzielte Guido Bosbach im Rahmen seiner jüngsten Studie. Guido Bosbach gehört zu den einflussreichsten und renommiertesten Beratern und Prozessbegleitern im Bereich „zukunftsgerichtetes Management“ im deutschsprachigen Raum.

Im Rahmen der Studie wurde untersucht, ob und wie sich unterschiedliche Managementmodelle im Verlauf der Pandemie als nützlich bzw. schädlich erwiesen haben. In diesem Bezug wurden die Veränderungen der Bürokratiemenge und des Engagements analysiert. Darauf aufbauend, formuliert Guido Bosbach Handlungsempfehlungen, die zu einer Reduktion der Belastungen in den jeweiligen Organisationen führen.

Für die vorliegende Untersuchung wurden 93 Unternehmen in einem Zeitraum von Mitte Dezember 2020 bis Ende Februar 2021 online befragt. Dabei beteiligten sich 28 menschenzentrierte Unternehmen, 61 traditionelle Unternehmen und 4 Unternehmen ohne Angaben an der Befragung.

Entwicklung der Bürokratiemenge und des Engagements während der Pandemie

Die Faktoren „Bürokratiemenge“ und „Engagement“ definieren Symptome von Konflikten im Managementsystem. Eine steigende Menge an Bürokratie und sinkendes Engagement sind beides Indikatoren für Widersprüche und Konflikte im Managementsystem. Die vorliegende Untersuchung hat ergeben, dass menschenzentrierte Unternehmen signifikant höheres Maß an Engagement und zugleich einen erheblich geringen Aufwand für bürokratische Prozesse aufweisen als traditionelle Organisationen. Im Vergleich zu traditionell agierenden Unternehmen ist in menschenzentrieten Unternehmen

  • die Arbeitsbelastung durch bürokratische Aufgaben und Prozess um 20 % geringer
  • der Wert für Mitarbeiter, die zeitlich zu über 30 % mit bürokratischen Aufgaben überlastet sind, um knapp 24 % geringer und
  • der Wert für produktive Energie und Engagement“ um 39 % höher

Dieses Ergebnis begründet der Autor der Studie mit dem jeweiligen Denk- und Handlungsmuster, in denen die jeweiligen Unternehmen agieren. Das Managementmodell und die daraus abgeleiteten Betriebs-/Managementsystem von menschenzentrieten Unternehmen führen auf vielen Ebenen für ein entspannteres Betriebsklima, mehr Anpassungsfähigkeit und Flexibilität.

Entwicklung der Konflikte im Managementsystem während der Pandemie

Oftmals werden Unternehmen immer noch, unabhängig von den Erfordernissen des Umfelds, nach dem Grundsatz „Weisung [&] Kontrolle“ geführt. Einem Konzept, dass in stabilen Kontexten und innovationsarmen Umfeldern gut funktioniert, welches aber in den heute vorherrschenden dynamisch-komplexen Umfeldern an seine Grenzen stößt. Konflikte auf der Systemebene entstehen insbesondere dann, wenn Prinzipien und Annahmen angepasst werden, die den Grundsätzen des Managementsystems nicht oder nur teilweise entsprechen. Dieses untermauert auch die vorliegende Studie. Die kurzfristigen signifikanten Veränderungen sind mit dem Managementsystem in traditionellen Unternehmen nicht kompatibel. Dieses hat dazu geführt, dass 48 % der traditionell geführten Unternehmen während der Pandemie zusätzlich durch Konflikte im Managementsystem belastet worden sind. Dem hingegen konnten sich menschenzentrierten Unternehmen flexibler auf die neue Situation anpassen. Daher waren nur 36 % der menschenzentrierten Unternehmen während der Pandemie zusätzlich durch Konflikte im Managementsystem belastet. Die Häufigkeiten der Konflikte während der Pandemie haben sich somit vor allem in traditionell geführten Unternehmen erhöht.

Handlungsempfehlungen

Für Organisationen ist es eine Herausforderung, wenn einzelne Elemente des Managementmodells nicht mehr zueinander passen. Denn dieses hat zur Folge, dass Mitarbeiter Schwierigkeiten haben, die richtigen Entscheidungen zu treffen, gemeinsam an den richtigen Themen zu arbeiten oder auch sinnvoll auf Impulse und Veränderungen zu reagieren. Aus dem Grund ist es für Unternehmen wichtig für sich das optimale Managementsystem zu etablieren, zu stabilisieren und kontinuierlich an neue Notwendigkeiten anzupassen, um alle unnötigen Belastungen und Konflikte zu minimieren und Raum für maximales Engagement zu öffnen. Oftmals bewirken bereits kleine Veränderungen große Veränderungen auf der Systemebene.

Die Studie formuliert dabei zwei Optionen, um dieses Ziel zu erreichen:

Option 1: Identifikation und Implementierung des optimalen Managementmodells für das eigenen Unternehmen. Diese Option öffnet den Raum für eine zukunftsgerichtete Zusammenarbeit.

Option 2: Fokus auf die Verminderung der bestehenden Konflikte und der Vermeidung von neuen Konflikten. Diese Option ermöglicht es einige Belastungen zu verringern, ohne dabei die Gesamtstruktur zu verändern.

Ausblick

Menschenzentrierte Organisationen werden nicht nur den Neustart nach der Pandemie erwartungsgemäß leichter und besser meistern, sondern haben auch deutliche Vorteile in der dynamisch-komplexen Zukunft, da:

  • hybride Arbeitskonzepte schneller und erfolgreicher umgesetzt werden können,
  • flexibler und agiler gearbeitet und entschieden wird,
  • ein leichterer Zugang zum Engagement der Mitarbeitenden besteht,
  • weniger systeminterne Konflikte die Führungskräfte belasten,
  • insgesamt deutlich weniger bürokratischer Ballast existiert und
  • die Zusammenarbeit mit mehr Wertschätzung stattfindet.

Die gesamte Studie finden Sie hier zum Download.

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